Verlag: Elysion
Books
Erschienen:
Oktober 2013
Genre: Erotik
Seitenanzahl:
191
Inhalt:
LIEBE UND LUST GAB ES SCHON IMMER. SCHON IMMER
WAREN SIE UNWIDERSTEHLICH – AUCH VOR DEM BERÜHMTEN SCHLUSSSATZ: „UND WENN SIE
NICHT GESTORBEN SIND …“
Das gar nicht so brave Dornröschen hat der
Prophezeiung keinen Glauben schenken wollen und muss nun wach geküsst werden,
doch nicht nur ein Prinz findet sie schlafend.
Hingegen ist die tugendhafte Rapunzel Opfer einer
Entführung. In den Turm wird sie aber nicht von einer bösen Zauberin gesperrt,
sondern vom ärgsten Feind ihres Vaters.
Schneewittchen flieht vor der Grausamkeit ihrer
Stiefmutter und muss sich als Magd verdingen – auf einem Schiff, das gewiss
nicht unter der Flagge der sieben Zwerge segelt.
Die tüchtige Aschenputtel erliegt dem Charme ihres
Prinzen noch vor der Hochzeitsnacht, glaubt sie auch, sich in einen Narren
verliebt zu haben.
König Drosselbart hat sehr viel Humor und ist
zudem ein guter Schauspieler, weshalb ihn die gemeinen Worte der eigentlich
tieftraurigen Prinzessin zu einer List greifen lassen.
Der Froschkönig wiederum lässt sich die leeren
Versprechungen seiner Auserwählten teuer bezahlen und ist mit einem einfachen
Wurf gegen die Wand ganz sicher nicht von der Dunkelheit in seiner Seele zu
befreien.
(Quelle: Elysion-Books)
Rezension:
In den sechs bekannten Märchen Dornröschen, König
Drosselbart, Schneewittchen, Aschenputtel, Der Froschkönig und Rapunzel geht es
wahrlich nicht gerade leidenschaftlich zu. Dies hat die Autorin Luisa Grimaldi,
die auch unter den Pseudonymen Alexa McNight und Hannah Wunder bekannt ist, dazu
gebracht, sich der Märchen anzunehmen und diese neu zu schreiben, mit der
richtigen Portion Lust.
In Dornröschen hat mir besonders gefallen, dass
Dornröschen, die auf den Namen Rosa hört, eine taffe junge Prinzessin ist, die
zu ihren Gefühlen steht und dem Mann ihres Herzen klare Worte gibt. Auch ist
mal nicht der von allen gewünschte Prinz in ihrem Herzen, sondern ein Prinz,
der weder schön, noch von den Eltern gemocht wird. Eine tolle Umsetzung.
König Drosselbart ist in diesem Buch eins meiner
liebsten Märchen. Ich kannte das Original-Märchen zuvor nicht wirklich, daher
war es für mich bis zum Schluss nicht ganz klar, wohin die Reise führt, auch
wenn ich es mir durchaus denken konnte. Besonders ist hier, dass die Prinzessin
nicht vorschnell urteilt, als sie zwei Männer in ihrer Leidenschaft sieht. Da
beweist sie mehr Toleranz als manche Menschen in unserer Zeit. Auch wenn es
nicht ganz nachzuvollziehen war, wie sie die List nicht erkannte, so kamen die
Gefühle und das Näherkommen der beiden sehr schön rüber.
Mit Schneewittchen hat man hier eine Version, die
sich am meisten vom Original-Märchen abhebt und dennoch wundervoll umgesetzt
wurde. Schneewittchen flieht hierbei nicht hinter die sieben Berge zu den
sieben Zwergen, sondern auf ein Piratenschiff mit sieben unterschiedlichen
Persönlichkeiten, wobei der Kapitän LaCrux wohl die außergewöhnlichste für die
Prinzessin ist und attraktiv noch dazu. Was er ihr zeigt und welche Spielzeuge
er auf seinen Raubzügen so alles hat mitgehen lassen, lässt Schneewittchen ganz
neue Gefühle entdecken.
Auch Aschenputtel zählt von den sechs
Neudichtungen zu meinen Lieblingen. Hier lag vor allem das Hauptaugenmerk auf
der Liebesgeschichte, die mich sehr berührt hat. Das Besondere hierbei, das
sehr schwierige Rätsel um ihren wahren Namen, der den Leser mitdenken und noch
tiefer in die Geschichte eintauchen lässt. Ich wäre darauf nicht gekommen, aber
zum Glück wusste der Auserwählte besser Bescheid.
Beim Froschkönig kommen meine negativ Punkt
zustande. Die Geschichte ist toll, vor allem das Verruchte um den König. Leider
hat mir in der ersten Hälfte der Geschichte die Prinzessin überhaupt nicht
gefallen, sie war mir regelrecht unsympathisch, was sich zum Glück jedoch
änderte, sobald sie und der ehemalige Wasserhüpfer sich näher kommen … und das
nicht grad zimperlich. S/M-Fans, dieses Märchen ist eindeutig was für euch, und
enthält von all den Märchen wohl die meiste Erotik. Trotz der unsympathischen
Prinzessin, den König mochte ich sehr, ich steh halt total auf die Bad Boys *seufz*
Mit Rapunzel ging dieses schöne Buch zu Ende. Anstatt
von einer Hexe wird Rapunzel vom Feind ihres Vaters in einen Turm gesperrt,
dabei gibt sie sich als ihren toten Bruder aus, was den Soldaten zusehends irritiert,
da er langsam widersprüchliche Gefühle für sie entwickelt. Zusammen mit dem
magischen Haar, dass sich nur in seiner Nähe verlängert, sobald er diesen
Wunsch äußert, ist das alte Märchen auch hier etwas aufgepeppt worden. Leider
erfährt man nicht, warum gerade bei ihrem Auserwählten das Haar wächst, aber
die List, zu der Rapunzel zum Ende hin greift, ist klug ausgefädelt und beweist
wieder einmal, dass Prinzessinnen durchaus schlauer sein können als ihre Väter.
Mit all diesen neu umgesetzten Märchen hat die
Autorin ein schönes Buch geschaffen, das zu gemütlichen Abenden einlädt.
Aufgrund der Kürze der Geschichten kann man keine ausschweifende Erotik
erwarten, umso schöner fand ich, dass die erotischen Szenen in jedem Märchen
anders umgesetzt waren und andere Gewichtungen hatten. Zum Beispiel war in Der
Froschkönig die Erotik mehr gegenwertig als in Aschenputtel, wo die
Liebesgeschichte mehr im Vordergrund stand. Das einzige Manko habe ich ja
bereits aufgeführt, was das halbe Herz in meiner Beurteilung abzieht. Ansonsten
hat mir jedes Märchen sehr gefallen. Besonders hervorheben sollte man auch,
dass alle Geschichten noch immer diesen Klang eines alten Märchens haben. Man
sollte also keine modernen Märchen in dem Sinne erwarten, dass sie in unserer
Zeit spielen, denn das ist nicht der Fall, was aber gerade diese neue Umsetzung
zu einem schönen Leseerlebnis macht.
Vielen Dank an den Elysion Books Verlag für die
Bereitstellung des Leseexemplars und der Teilnahme der Autorin bei der
Leserunde auf Lovelybooks.
Herzen: 4,5
von 5
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen